Ein Team. Ein Ziel.

Pünktlich zum Champions League Start der Veilchen aus Wien Favoriten, beginnt auch für Julia Kienast der Stress in der Königsklasse des Fußballs. Gemeinsam mit dem Team von Puls4 wird sie die Topstars der Gruppe G – wie David Villa oder St. Petersburgs Hulk - vors Mikrofon bitten. Zuvor tauschten wir aber noch die Rollen – trotz Champions-League-Stress nahm sich Julia Zeit für ein spannendes Violett-Weiß-Interview! Spätestens seit dem Austria – Zagreb Spiel dürftest du wohl bei den meisten österreichischen Fußballfans bekannt sein. Bei der ersten erfolgreichen Champions-League-Quali seit 8 Jahren warst du als Interviewerin vor und nach dem Spiel (und in der Pause) mittendrin statt nur dabei. Ein emotionales Ereignis, erzähl wie war‘s! Julia: Es war ein ganz heftiger Abend für mich. Ich mache zwar schon seit Jahren Interviews, aber das war mein erster Live-Auftritt. Dementsprechend nervös war ich schon mal wegen mir. Der Spielverlauf hat mir dann echt den „emotionalen Rest“ gegeben. Das war ja an Spannung kaum zu überbieten. Ich bin unten am Spielfeldrand gestanden. Konnte gar nicht ruhig stehen bleiben. Hab meinen Kollegen schon „angeschrien“, dass der Bjelica endlich den Roman einwechseln soll. Und als ich dann sah, dass er wirklich kommt, hab ich schon angekündigt, dass er jetzt ein Tor machen wird. Um das alles noch zu toppen, war ja dein Cousin Roman der Matchwinner. Als er den Ball über die Linie beförderte, was war das für ein Gefühl? Und kurz nach Schlusspfiff das Interview mit ihm toppte vermutlich noch alles? Ich habe einen Schrei losgelassen und jedem zugerufen, dass ich es sooowas von gewusst habe :) Er ist ja bei seinem Jubel in Richtung Corner Fahne gerutscht. Dort bin ich gestanden und am liebsten hätte ich mich auch auf sie gestürzt, so sehr hab ich mich gefreut. Ich konnte mich dann gar nicht mehr auf meine Fragen konzentrieren. Dann war natürlich das Dilemma da. Wie sehr darf ich beim Interview meine Emotionen zeigen? Mit ihm durfte ich ja „per du“ sein. Aber es war schon was ganz besonderes ihn zu interviewen. Schließlich war es immer sein Traum Fußballer zu werden und meiner, Sportreporterin... Ein schöner Tag für uns beide :) Wie nervös ist man da überhaupt, wenn man weiß, dass einem (wie am Dienstag) über 750.000 Leute zuschauen, wie du die erfolgreichen Kicker ausfragen darfst? Gibt’s da Tipps und Tricks gegen die Nervosität? Ich denk mir da gar nicht wie viele zuschauen. Aber ich war schon paar Tage vorher extrem nervös und konnte kaum schlafen. 2 tage vor dem Spiel hab ich schon davon geträumt, dass ich den Roman interviewen werde. Das einzige was man machen kann, ist sich sehr gut vorbereiten. Aber naja, das gelingt auch nicht immer. Augen zu und durch quasi ... Aber ich war ja schon öfters im Fernsehen. Aber nach dem Match hab ich gemerkt, dass viele zugesehen haben, weil mich sehr viele darauf angesprochen haben! Generell, wie bist du überhaupt „ins Fernsehen“ gekommen? Ich hab nach meiner Matura und vor meinem Publizistik-Studium ein Praktikum beim ORF Sport gemacht. In der Regie-Abteilung. Nach dem Praktikum haben sie mich gefragt ob ich neben dem Studium als Aufnahmeleiterin arbeiten möchte. Das heißt: ich habe rund um Fußballspiele (die im ORF übertragen wurden) alles organisiert. Bin mit den Kopfhörern am Spielfeldrand gestanden und war im Kontakt mit Regisseur und Sendungsverantwortlichen. Danach hab ich in die Redaktion „Sport am Sonntag“ und „Fußballredaktion“ gewechselt. Und mein erster Beitrag war gleich mal ein Champions League Vorbericht :) Und als die CL-Rechte an Puls4 gingen, holte mich Christian Nehiba zu sich... Der Rest ist Geschichte.. Was sich wahrscheinlich viele Fragen, wie sieht eigentlich die Vorbereitung für so ein Spiel aus? Lernst du Fragen auswendig, versucht ihr möglichst viel über die Personen rauszufinden oder macht ihr das alles mehr oder weniger spontan? Wie sieht der Tagesablauf an einem Champions League Abend aus? Die gezielte Vorbereitung beginnt ein paar Tage vorher. Ich gehe zu den Pressekonferenzen und rede noch mit den Spielern. Aber die Austrianer kenn ich ja schon echt lange..Die Fragen lerne ich zum Teil auswendig. Vor allem die vor dem Spiel. Danach muss man e spontan sein. Der Tagesablauf bei einem Livespiel sieht so aus: Um 15 Uhr gehe ich circa in die Maske. Da werde ich geschminkt, sonst glänzt man im Fernsehen. Dann um 16 Uhr haben wir eine Besprechung: Alle Redakteure, Moderator, Kommentator, Sendungsverantwortlicher, Kameramänner, ect. gehen den Ablauf der Sendung mündlich durch. Dann haben wir einen Technikcheck. Das heißt: ich bekomm ein „Horcherl“ ins Ohr und improvisier ein Interview um zu schauen ob ich den Sendungsverantwortlichen höre und ob mit dem Ton alles passt. Danach zieh ich mich ein wenig zurück und geh alles gedanklich durch und plauder noch mit Spielern wenn sie kommen oder mit Kollegen. Ja dann beginnt e bald die Sendung. Da wird mir gesagt wen ich interviewen soll. Danach haben wir noch eine kurze Nachbesprechung und vor 2 kommt man an so einem Abend nicht ins Bett. Ob Frenkie Schinkels oder Stargästen wie Otto Baric, Rainer Calmund, Paul Breitner usw.. Christian Nehiba wartet ja im Studio immer mit echten Fußball-Legenden auf. Wie spricht man mit denen abseits der Kamera oder wie umgänglich sind diese Altstars? Die sind so unterschiedlich wie wir alle. Manche sind sehr höflich und man redet ganz normal mit ihnen. Frenkie Schinkels ist immer gut drauf und für jeden Spaß zu haben. Paul Breitner ist zum Beispiel nicht ganz so einfach. Aber mit den Gästen im Studio komm ich gar nicht so zum Reden weil ich da meistens in der redaktion oben bin und meinen Vorbericht fertig schneide. Und dann schau ich nur ganz kurz ins Studio. nach so einem Tag fahr ich nach getaner Arbeit viel lieber nachhause und schau das Spiel auf meiner eigenen Couch. In Ruhe. Die Auslosung brachte ja Porto, Athletico Madrid und Zenit St. Petersburg als Gegner für die Wiener Austria und damit zu Spielen ins Wiener Ernst Happel Stadion. Was kommt da auf euch zu (UEFA-Bestimmungen usw..) und auf welche Stars freust du dich am meisten? Ich hab ja mit einigen Spieler der Austria gemeinsam die Auslosung geschaut. Und es waren alle am Anfang schon ein wenig enttäuscht, dass kein namhafter Gegner dabei ist. Aber sie spielen jetzt 6 Spiele in der Champions League und die Erfahrung nimmt ihnen keiner. PULS4 ist somit jetzt auch „Host-Broadcaster“ der Austria Heimspiele, das heißt: Wir MÜSSEN das Spiel selber produzieren für die UEFA. Normalerweise kaufen wir nur das „Sendesignal“. Jetzt ist es ein enorm hoher Kostenaufwand, aber das muss einem vorher bewusst sein wenn man die Rechte der CL kauft. Die Wahrscheinlichkeit ist klein, einen Österreicher in der Königsklasse zu haben, aber sie ist gegeben. Die UEFA ist da ziemlich streng. Die sagen genau wo die Kameras stehen müssen. Wo man hingehen darf, wo nicht. Aber mit der Produktion hab ich gott sei dank nicht viel zutun. Zu den Stars: Ich habe in den vielen Jahren schon sehr viele sehen dürfen. Ich hab nicht wirklich mehr so jemanden den ich unbedingt sehen mag. Ich bin großer Messi-Fan. Aber dem durfte ich beim CL Halbfinale in München nahe kommen. Und da ist mir dann schon ganz kurz das herz stehen geblieben als er an mir vorbeigegangen ist und sich unsere Blicke trafen. Da werde selbst ich wieder zu einem schwärmenden Mädchen. :) I[Auch in Julbach oft – Julia Kienast hier beim Ortscup Zum Schluss noch eine sportliche Frage, was glaubst du, wie wird es den Violetten heuer gehen? Den Wiener Veilchen in der Champions League und den Julbacher Veilchen in der Bezirksliga? Die Austrianer werden es in dieser gruppe trotzdem nicht leicht haben. Es sind zwar keine attraktiven Gegner aber sehr sehr starke. Ich traue ihnen um die 3 Punkte zu. Und über die Julbacher staune ich seit Jahren. Auch heuer. Ich habe schon einen Leistungseinbruch erwartet, aber sie überzeugen auch in der Bezirksliga. Mit dem Abstieg werden sie nichts zu tun haben. Aber wieder Meister werden, wäre dann echt schon gegen alle Regeln... aber die sind ja bekanntlich da, um gebrochen zu werden... :) SENDETIPP: Heute ab 20:10 Uhr überträgt Puls4 das erste Gruppenspiel der Wiener Austria gegen den FC Porto. Dort werden wir auch Julia wahrscheinlich wieder sehen, bei den Interviews vor und nach dem Spiel mit den wichtigsten Hauptdarstellern dieses Matchs. Wir wünschen ihr dabei alles Gute, dass es nicht immer so einfach ist, beweisen ein paar kleine aber feine Youtube-Klassiker von den Konkurrenzsendern, die wir auch gerne nocheinmal online stellen möchten. Depperte Fragen sind unerwünscht… Peter Pacult ist etwas sauer über den Moderator… Auch die Deutschen haben es nicht immer leicht... Hier wirds erst nach 2 Minuten richtig interessant: Wenn die Technik nicht mitspielt… Nicht ganz jugendfrei…