Ein Team. Ein Ziel.

Tja, als (fußballinteressierter) Julbacher hat man es dieser Tage wahrlich nicht leicht. Zu Zeiten der Wirtschaftskrise, Nulllohnrunden, Maibaum-Boykott oder Schweingrippe klappts plötzlich auch mit der Sportart Nummer eins im Meran des Mühlviertels nimmer so recht! Julbachs Ballesterer rutschten mittlerweile auf den Vorletzten Tabellenrang zurück. Auch das erste Maiwochende brachte nicht die erhoffte Trendwende, die Veilchen taumeln angeknockt ABER bei weitem nicht k.o. durch die Abstiegsregionen der 1. Klasse Nord. Knapp 9 Monate nachdem Julbach durch den verflixten 7:0 Kantersieg von der Tabellenspitze lachte, findet man sich erstmals unterhalb des rettenden Klassenerhalt-Strichs. Mit großen Erwartungen und hochmotiviert ging die Auer-Elf ins Derby gegen Kollerschlag. Nach 90 Minuten standen die Kicker von der Kleinen Mühl wiedermal mit leeren Händen da. Nachdem in der ersten halben Stunde gut 3 Hunderprozentige leichtfertig, nein fahrlässig ausgelassen wurden, profitierte Christoph Aumüller und Kollerschlag von einem Blackout des Julbacher Schlussmanns. Danach war der Faden gerissen, Martin Wöss sorgte in der Schlussphase mit einem perfekten Freistoss die Entscheidung. Das zweite Match an diesem Wochenende war das violett weiße Derby gegen die Überflieger aus Gramastetten. Die Taktik möglichst lange das Spiel offen zu halten konnte man sich schon nach wenigen Sekunden wieder abschminken. Christian Stelzer brachte schon nach 2 Minuten die SVG in Führung. Nachdem Mirza Ramadanovic in Minute 21 den nicht ganz unverdienten, aber aufgrund der vergebenen Sitzer auf der anderen Seite doch glücklichen Ausgleich erzielte, stellte Christoph Halbmair 2 Minuten später die Führung wieder her. In Minute 39 setzte Zeljko Martinov noch eins drauf – mit einem 1:3 Rückstand wurden die Seiten gewechselt. Als bei den spärlich gesäten Julbach Supportern noch mal Hoffnung auf kam – Legionär Pavel Kalina stellte auf 2:3 - dauerte es wieder nur Augenblicke bis die Rodltalkicker den Vertretern aus der Kleinen Mühl endgültig den Garaus machten: Miro Kadlec traf zum 4:2 Endergebnis. Immerhin stemmte sich die Auer-Elf mit den eigenen, begrenzten Möglichkeiten (Einsatz und Kampf) der spielerischen Überlegenheit der Gäste entgegen. Auf jeden Fall viel zu wenig um die offensiv überragend aufspielenden Gramastettner ernsthaft zu fordern. Eine positive Erwähnung verdient hierbei noch Harald Berndorfer, Wachler der Gäste - seine überaus faire Leistung an der Linie verdient Respekt und Anerkennung! Die Reserve konnte sich auch nicht ganz aus der Krise ballern. Gegen Kollerschlag setzte es ein unglückliches 2:3, zu Hause trennte man sich mit 0:0, ein für diese Spielklasse unübliches Resultat. In einer durchaus hochklassigen Partie neutralisierten sich die beiden Defensiven gegenseitig. Die nächsten Wochen werden richtungweisend für den gesamten Julbacher Fußball werden. Spätestens seit gestern sollte der Letzte den Ernst der Lage erkannt haben, sich nur auf die anderen Mannschaften zu verlassen wird zu wenig sein. Dass im Julbacher Wortschatz „Aufgeben“ nicht existiert wurde in der Vergangenheit schon öfters bewiesen – nun heißt es aber am Rasen Charakter zu zeigen und den Karren noch aus dem Abstiegssumpf zu reißen! Das Unmögliche möglich zu machen gilt es am Sonntag um 17 Uhr in Hartkirchen. Die beste Rückrunden Mannschaft (6 Siege, 1 Remis) empfängt das Schlusslicht in dieser Tabelle (1 Sieg bei 6 Niederlagen).