Ein Team. Ein Ziel.

Mit gemischten Gefühlen reisten die Julbacher Kicker am Sonntag nach St. Oswald. Das Tabellenschlusslicht ist zwar Fixabsteiger und die einzige noch punktlose Mannschaft im Frühjahr. Doch Julbachs Trainerexport Horst Auer hatte sicher die passenden Worte parat um seine Truppe fürs letzte, prestigeträchtige Heimspiel in der 1. Klasse noch einmal zu motivieren. Die Anfangsphase war ziemlich ausgeglichen, vielleicht mit ganz leichten Vorteilen im Mittelfeld für die Violetten. Chancen blieben vorerst Mangelware. Erst als Libero Roland Leitner nach 22 Minuten vom Feld musste, nahm das Spiel an Schwung auf. Die Bildgeschichte zum Ausschluss gibt’s weiter unten, fast schon bundesligareif eingefangen von unserer Fotografin Andrea Traxinger. Wie auch immer der Gast nun irritiert fing sich wenige Minuten später den Rückstand ein, Simon Radinger stellte auf 1:0 für Oswald. Die Heimmannschaft hatte nun ihre beste Phase. Danach fiel auch noch Mittelfeldhirn Pavel Kalina verletzt aus, für ihn kam Florian Stadlbauer der in der Folge eine gelungene Talentprobe als Libero abgab. Die 10 Julbacher fighteten sich zurück ins Spiel, erzwangen Torchancen und wurden kurz vorm Pausenpfiff belohnt. Stefan Hödl zog aus 16 Metern ab, sein platzierter Schuss passte genau neben die Stange. Während sich erschreckend wenige Oswalder am Sportplatz verirrt hatten, pilgerten wieder viele Julbacher - trotz der nicht immer so ganz überzeugenden Auswärtsspielen zuletzt – der Mannschaft nach. Sie wurden mit einer beherzt kämpfenden Truppe belohnt, die die numerische Unterlegenheit gut wegsteckten. Chancen des Gastgebers waren nun eher Mangelware, dafür traf der Gast noch einmal. Martin Kirisits stellte eiskalt auf 2:1 in Minute 66. Die Auer-Elf nahm nun mehr Risiko um gegen die Bachmaier-Zehn vielleicht doch noch die ersten Punkte einzufahren. Jedoch wurde das Sturmduo meist nicht ordentlich in Szene gesetzt, so war das Gästetor selten ernsthaft bedroht. Erst als plötzlich in der Schlussminute Andreas Zach alleine vor Goalie Reischl auftauchte wurde es noch mal richtig gefährlich. Der Julbacher Torwart hielt aber die 3 Punkte fest. St. Oswald verabschiedet sich aus der ersten Klasse, der kleine sympathische Ort muss nun den harten Weg der Zweitklassigkeit antreten. Die Reserve ging gegen die zweitschlechteste Rückrunden-Truppe sang- und klanglos mit 2:4 unter. Somit konnte der 10. Tabellenplatz nicht verlassen werden, im Frühjahr sind die 1b-Veilchen gar nur mehr Vorletzter. Dramatik pur hingegen im Abstiegskampf. Hätte Steven Spielberg hier Regie geführt, wäre es wohl als kitschiges Drehbuch von der Fachjury verhöhnt worden. Bei der SV Aschach hat man auch schon den Schuldigen für die spannende Lage gefunden ( Hier gehts zum Spielbericht auf der Aschacher Homepage der schon für viel Aufregung sorgte ). Einen Spieltag vor Schluss ist noch nicht abzusehen, wer Aschach und St. Oswald in die 2. Klasse begleiten wird. St. Agatha und St. Peter (je 36), Peilstein, Altenfelden, Walding (je 35), Nebelberg und Sarleinsbach (je 34) müssen allesamt am letzten Spieltag noch zittern. Wer den schwarzen Peter ziehen wird und nächste Woche unterm Strich zu finden ist bleibt überaus spannend. Entschieden hingegen ist das Titelrennen. Sowohl die Kampfmannschaft, als auch die Reserve aus Oberneukirchen sicherten sich den Titel in der 1. Nord. Ein wahrlich unglaubliches Jahr für den Aufsteiger, mit einem Spiel gegen Porto und zwei Meistertiteln. Die Union Julbach gratuliert an dieser Stelle sehr herzlich. Ja und hier wie versprochen die Bildgeschichte mit der Dramaturgie des Ausschlusses: Nach seinem ersten Foul in diesem Spiel sieht Libero Roland Leitner die gelbe Karte. Eine durchaus vertretbare Entscheidung. Beim daraus resultierenden Freistoß, startet er dann zu früh aus der Mauer. Eigentlich kommt man beim ersten Mal mit einer mündlichen Verwarnung davon, doch Schiri Madzar zieht abermals den Karton… … und da 2 x Gelb laut Fußballmathematik Rot ist, musste Julbachs Libero unter die Dusche! Hier fehlte dem Schiri das Fingerspitzengefühl, so sorgte er in einem ansonsten sehr fairen Spiel für einen Ausschluss.