Ein Team. Ein Ziel.

Der einzige 25-Stunden-Tag sollte ein echter Feiertag für die violett-weiße Julbacher Fußballgemeinde werden. Schon die letzten beiden Heimpartien gegen diesen Gegner endeten ja mit 3:1 für die Bachmeier-Elf. Somit wäre der gewinnbringende Tipp ja diesesmal für die mit einem Heinz-Prüller-Ultra-Langzeitgedächtnis ausgestatteten Statistiker unter den Fans unverschämt einfach zu erraten gewesen. „Und es geht schon wieder los…“, der in Julbach berühmt berüchtigte Ballermann-Schlager lag manch einem schon auf der Zunge, als nach knapp 10 Minuten Patrick Auberger ganz alleine bepackt mit dem neuen Matchball von Sepp Thaller vor Oswald-Schlussmann Martin Löffler auftauchte und diesen nicht im Kasten unterbrachte. Besser machte es dafür Michael Andexlinger im Gegenzug. Aus einem Gestocher bei dem sich die heimische Hintermannschaft nicht gerade glücklich anstellte, traf er aus knapp 10 Metern ins lange Eck zur viel umjubelten Führung für den Tabellennachzügler. Doch kaum Zeit zum Verschnaufen, quasi im Gegenzug Eckball für die Violetten. Klaus Pfarrwaller scheiterte mit seinem Kopfball, den Rebound verwertete Kapitän Martin Kehrer zum Ausgleich. Leider sein vermutlich letztes Heimtor für längere Zeit, geht’s ja für den frischgebackenen Ehegatten im Winter ab unters Messer (Knieoperation). Nun war der Gastgeber endgültig aufgewacht und erspielte sich Chance um Chance, doch das an dieser Stelle schon so oft, nein zu oft, angesprochene Thema mit den vergebenen Möglichkeiten sollte auch gegen Oswald wieder Aktualität finden. Da wären selbst die aus dem Hauptschulunterricht bekannten griechischen „Mathematik-Helden“ ratlos gewesen, zu erklären warum in Julbach eine 22 Zentimeter Lederkugel nicht mehr in dass fast 18 Quadratmeter große Rechteck reinpassen will! Wenigstens stand den Veilchen hinten das Glück zur Seite, bei einem Weitschuß konnte Goalie Reischl den Ball an die Stange klären. Auch im zweiten Abschnitt waren die Kicker aus Julbach tonangebend. Nach 53 Minuten dann der zu diesem Zeitpunkt hochverdiente und längst fällige Führungstreffer für die Heimischen. Nach Flanke von Erich Nösslböck traf Zdenek Tacha die Stange von dort kullerte das Leder via Goalie-Hinterkopf über die Linie – ein kurioser Treffer! Wie auf einer schiefen Ebene rollten die Angriffe Richtung Tor der Auer-Elf, doch richtig geraten, wieder die Chancenauswertung verhinderte die Vorentscheidung. Während bei den Gästen spielerisch nicht wirklich viel zusammenlief, blieben die Oswalder aus Weitschüssen stets gefährlich. Und so musste Julbach wieder das ganze Glück ausschöpfen, als kurz vor Schluss ein herrlicher Weitschuss aus knapp 25 Metern ans Lattenkreuz knallte. Erst in der letzten Spielminute war der Zitternachmittag beendet, nach einem Eckball die Entscheidung zum 3:1 durch Werner Sonnleitner. Über dem 534-Seelen-Dorf verdunkelt sich somit der Fußballhimmel immer mehr. Konnte sich der kleinste Fußballort in unserem Bezirk nach Asterix-Manier in den letzten Jahren stets in den oberen Klassen halten, wartet nach dem Lastminute-Klassenerhalt im heurigen Sommer ein ganz schwieriges Frühjahr für die Auer-Schützlinge. Immerhin steht ein kleiner aber lautstarker Fanclub hinter den „Gallieren“. Da fragte sich so mancheiner wo eigentlich die berühmt berüchtigten Trommeln und Fangesänge in Altenfelden, Nebelberg und Julbach aus dem Vorjahr geblieben sind!? Und da ja sowieso scheinbar alle Begegnungen 3:1 ausgehen, holte sich die Reserve mit genau diesem Ergebnis Selbstvertrauen und wichtige Punkte. David Hofmann und Josef Bogner schlossen herrliche Kombinationen zur 2 Tore Führung ab. Kurz vor dem Pausenpfiff stellte Stefan Hödl per Fallrückzieher den Endstand her. Weiterhin auf der Überholspur befindet sich die Union Wöss-Rannetbauer, die ihr Spiel in Kollerschlag gegen Agatha austrug und dank Rannetbauer mit 1:0 gewann. Beachtliche 23x (!!) traf das momentan mit Abstand torgefährlichste Duo ins gegnerische Gehäuse. Durch den Heimerfolg von Aigen über Oberneukirchen, sind die Lanzerstorfer-Schützlinge nun neuer Spitzenreiter. In Nebelberg wartet man hingegen schon sehnsüchtigst auf die Winterpause, geht doch das Team der ersten Runden aufgrund mehrerer Verletzte sprichwörtlich am Stock. So gabs auch in Altenfelden nichts zu holen, außer 4 Gegentreffer und die vierte Niederlage in Folge… Nächste Woche gibt’s ein Debüt. Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte trifft die Union Julbach auf die Sportsfreunde aus St. Agatha. Anpfiff am kommenden Sonntag ist schon um 14 Uhr, somit startet die Reserve zur unchristlichen Zeit um 12 Uhr. Der Julbacher Sportplatz macht sich nach einem langen und ereignisreichen Jahr bereit für den Winterschlaf, das nächste Heimspiel ist am 16. März geplant!