Ein Team. Ein Ziel.

Pfingstsonntag, dazu ein frühsommerlicher Nachmittag – für die Julbacher Fußballfreunde stand zu diesem ungewöhnlichen Termin ein Ausflug Richtung Sternstein an. Da trafen die Boxleitner-Schützlinge auf die in der Rückrunde bärenstarken Kicker der Union Vorderweißenbach. Der Gastgeber hatte an diesem Tage noch eine Rechnung zu begleichen – endete doch das Hinspiel mit einer 0:7 Pleite.

Das Spiel begann bei schwül-warmen Temperaturen durchaus ansehnlich. Beide Teams zeigten einen gepflegten Fußball, während auch das kämpferische Element nicht zu kurz kam. Die ganz großen Torgelegenheiten fehlten aber in der Anfangsviertelstunde noch.

Nach zirka zwanzig Minuten legte dann der Viola-Express richtig los. Zuerst schickt der umtriebige Tobias Koblmüller Jakob Lauß auf die Reise, doch Goalie Birngruber fängt den Ball gerade noch rechzeitig ab. Danach versuchten sich David Schlägl und Koblmüller aus der Distanz. Nach gut einer halben Stunde brennt es lichterloh im Strafraum der Hausherren, doch im Getümmel verpufft die nächste Chance.

Nach 35 gespielten Minuten war es dann aber soweit. Jakob Lauß beschleunigt von der Strafraumgrenze (unserer Meinung aus knapp keiner Abseits-Position, entgegen dem super-lustigen Live-Ticker) Richtung Tor und wird vom überrannten Abwehrspieler von den Beinen geholt. Klare Sache, Strafstoß für die Boxleiter-Elf. Stefan Barth übernahm die Verantwortung und brachte die wieder zahlreich mitgereisten Veilchen-Sympathisanten zum Jubeln. Humorlos knallte er das Runde unter die Latte, aber seht gerne selbst:

Gleich nach dem Anstoß nach einer schnellen Balleroberung schon die nächste gute Chance, Jakob Lauß kann aber noch gestoppt werden. In den Schlussminuten von Halbzeit eins meldete sich dann auch der Gastgeber wieder zurück und verlegte das Geschehen vermehrt in Julbachs Hälfte, ohne aber Buchmaier in gröbere Bedrängnis zu bringen. Der Schlusspunkt sollte dann dem Captain vorbehalten sein: Florian Stadlbauer versuchte sich von der Mittelauflage, sein Schuss landete zwar über dem verdutzten Heimgoalie, aber auch über - statt unter - der Latte.

Die wohlverdiente Abkühlung nach einer flotten ersten Spielhälfte folgte in den schattigen Kabinen, die kalte Dusche gabs für die Veilchen dann aber gleich nach Wiederbeginn am Rasen. Anton Wolfmayr kommt im Sechzehner an den Ball, sein Abschluss geht zwischen bzw. durch mehrere Beine ins lange Eck. Der zu diesem Zeitpunkt schmeichelhafte Ausgleich startete die Partie quasi zur Hälfte wieder neu.

Nach gut einer Stunde dann abermals Elfmeteralarm, diesmal zündete Stefan Gahleitner im Strafraum den Turbo und wird unfair niedergerissen. Die souveräne Schiedsrichterin Linde Thieme zeigte sofort Richtung Punkt (generell lieferte das gesamte Schiri-Trio um Christoph Mügschl an der Linie eine bezirksligareife Leistung ab). Elfmeter Nummero zwei an diesem Nachmittag also. Abermals heißt der Schütze Stefan Barth, abermals folgt ein strammer, hoch angetragener Schuss. Dieses Mal jedoch etwas zu hoch gezielt, der Ball segelte über die Kiste.

Danach notierten wir auf beiden Seiten bestenfalls noch Halbchancen, beide Teams neutralisierten sich fortan, während der Gastgeber nun mehr Spielanteile hatte. Nach 80 Minuten sollte die an diesem Tag angesetzte Tribünen-Eröffnungsfeier für die Heimischen dann doch noch veredelt werden.  Philipp Haiböck nimmt aus zwanzig Metern Maß, die Kugel schlägt (eventuell noch leicht, aber unwesentlich abgefälscht) unhaltbar im langen Kreuzeck ein. Erst in den Schlussminuten setzen die Veilchen nochmals zur Offensive an – gefährlich wurde es aber nicht mehr. Somit blieb es beim 2:1 Heimsieg für die Union Vorderweißenbach.

Damit ist wieder einmal eine lange, knapp zehnmonatige Meraner Auswärtstournee quer durchs Mühlviertel nun wieder vorbei. Von den 13 Gastspielen wurden immerhin sechs gewonnen und eben soviele verloren – einmal gab es ein Remis.

Doch ein Highlight steht noch am Kalender: Am kommenden Samstag kommt ein prominenter Gast ins Meran-Stadion. Mit der DSG Union Putzleinsdorf gibt sich der frischgebackene Meister und Aufsteiger in die Landesliga am Julbacher Rasen ein Stelldichein. Spielbeginn der letzten Partie ist um 17 Uhr. Für die Veilchen geht es dabei einerseits den dritten Platz abzusichern. Andererseits aber auch eine an unzähligen Nachmittagen top unterhaltende Saison mit einem positiven Ergebnis würdig zu beschließen.

Nochmal zurück in die Wippro-Arena, da gab es auch noch das Spiel der 1b-Mannschaften. Da dominierten die Jung-Veilchen die erste Spielhälfte, konnte sich aber nicht belohnen. Dafür durfte man nach der Pause jubeln, Tobias Sigl verwertete vom Elfmeterpunkt zur Führung. Eine Unachtsamkeit bei einem Freistoß in der Schlussminute brachte die Youngsters um Spielertrainer Stefan Geißler doch noch um den verdienten Lohn. So trennte man sich mit 1:1 unentschieden – mit der Leistung darf man auf jeden Fall zufrieden sein.

Vor dem Anpfiff machte schon die Kunde Runde, dass der beliebte Veilchen-Trainer Thomas Boxleitner auch im neuen Jahr die violett-weiße Coaching-Zone verantworten wird. Thomas verständigte sich am Sonntag mit den Vereinsverantwortlichen auf eine Verlängerung seines Vertrags über den Sommer hinaus. Somit war die Niederlage am Spielfeld dann irgendwie doch rasch wieder vom kollektiven Durchschnaufen und der Begeisterung über diese positive Nachricht überlagert.

Auch das Veilchen-Toto biegt nun in die Zielgerade. Dabei deutet vieles darauf hin, dass die 500 Euro am Wochenende gleich nach Putzleinsdorf mitwandern könnten. Doch noch ist nichts entschieden und alles möglich, es sind noch drei Punkte für das letzte Spiel und weitere drei für die richtigen Tabellenprognose zu vergeben - den Zwischenstand findet ihr hier.