13.03. 12:00 | Interview geschrieben von violettweiss
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Heute stellt sich mit Christoph Auberger ein enorm vielseitiges und wichtiges Puzzleteil der Julbacher Erfolgsstory unseren Fragen. Diesesmal mit Text statt in Ton, dafür aber umso umfangreicher. Unbedingt lesen!
Der Winter war für dich ja wieder mega-stressig, mit der Wild-Night, den Veilchenfreunden oder den Homepage-Berichten standen neben den Aktivitäten am Platz als Torwarttrainer viele Pflichten am Kalender. Freust du dich schon, dass jetzt endlich wieder der Ball rollt und was gibt dir eigentlich immer wieder den Antrieb und die Motivation, soviel deine Zeit und Arbeit in den Verein zu investieren?
Natürlich standen auch in der Fußball freien Zeit wieder einige Aktivitäten auf dem Programm, doch wir sind auch im Hintergrund ein ganz starkes Team, denn mit den letzten sportlichen Erfolgen stieg natürlich auch der Anspruch im Umfeld und wir wollen uns vor allem auch in der kalten Jahreszeit immer wieder auf unserer Homepage und in den sozialen Medien präsentieren. Es ist einfach ganz wichtig, dass das Ehrenamt nicht ausstirbt und ich denke solche Typen wie ich sind da einfach unersetzlich, Gott sei Dank gibt es noch einige andere solcher Verrückten bei uns, so teilt sich der Aufwand gut auf.
Am Aschermittwoch wart ihr ja zur gelungenen Aufnahme im Life-Radio-Studio. Erzähl mal wie es da hinter den Kulissen gelaufen ist? Wusstest du, dass es auch zum Singen wird?
Die Liferadio Vereinscharts sind eine wirklich tolle Chance, die der Oberösterreichische Fußballverband hier in Kooperation mit dem Privatsender auf die Beine gestellt hat. Unter mehreren Hundert Einsendungen wurden wir dann auch ausgewählt und zu den Aufnahmen, die Gott sei Dank nicht live waren eingeladen. Wir wurden wirklich freundlich, fast schon freundschaftlich empfangen. Das Ambiente und die Stimmung im Studio von Liferadio war echt total familiär. Nach einer halben Stunde hatten wir zwei Plaudertaschen dann auch schon alles im Kasten. Dass mit der Gesangseinlage war total spontan, wobei man ja gehört hat, dass mich unser Seki da ja komplett hängen gelassen hat. Ich hoffe dennoch, dass alle Julbacher eine Freude damit hatten. Man hört ja schließlich nicht jeden Tag etwas über uns im Radio.
Zurück nach Julbach. Du warst ja bei allen Höhen und Tiefen der letzten Jahre mitten drin statt nur dabei. Was waren deine prägendsten bzw. emotionalsten Erlebnisse, sei es positiv als auch negativ?
Natürlich stehen bei wohl allen die gewonnenen Meisterschaften im Vordergrund, mit der Krönung im letzten Sommer. Ich glaube diese Meisterfeier war auch organisatorisch mit das Beste was man im Amateurfußball zu Stande bekommen kann. Doch auch negative Erlebnisse prägen ein Fußballerleben und das eines jeden Menschen. Ich bin der Meinung gerade in Zeiten des Jubels sollte man auch die Schattenseiten nicht vergessen und auch diese Erfahrungen mitnehmen. Ich denke da vor allem an unsere treuen Wegbegleiter die uns in den letzten Jahren leider viel zu früh verlassen haben, allen voran unser guter Freund Markus Koblbauer und unser treuer Physio Fritz.
Wie beurteilst du als Verantwortlicher der Reserve die Situation der 1B-Mannschaft. Vor allem aus dem – weniger fachkundigen - Publikum hört/hörte man immer wieder Unmuts-Äußerungen, weil die „Zwoate“ nicht so erfolgreich wie die Kampfmannschaft ist, was kannst du dem entgegensetzen?
Ich habe vor allem in der Reserve wirklich alles miterlebt, von den vielen Meistertiteln im Unterhaus bis hin zur mühsamen Suche nach Kaderspielern am Vortag der Meisterschaftsspiele. Ich denke, dass keiner der Cheftrainer bisher die Reserve links liegen hat lassen, ganz im Gegenteil, alle Spieler werden immer bestmöglich in alle Trainingseinheiten eingebaut, dass man hin und wieder natürlich auch gezielte Übungen aufteilen muss, ist doch völlig klar. Ich denke einfach, dass es in den letzten Jahren etwas an Führung gefehlt hat, musste meist einer von uns Spielern das „Trainerzepter“ am Spieltag schwingen, alles organisieren, Wechsel durchführen, Mannschaftsaufstellung vorbereiten. Da ich nun nach einigen Verletzungen endgültig meine Fußball- und Handschuhe an den Nagel gehängt habe möchte ich mich zumindest an den Spieltagen und in der Vorbereitung auch hier einbringen und etwas Kontinuität und Führung etablieren. Was man natürlich nie vergessen darf ist, dass eine Verletzungsmisere wie in den letzten Monaten, die Reservemannschaft fast noch mehr trifft als die Erste, weil jeder gute Spieler verständlicherweise sofort aufrücken muss und hinten dann oft nicht mehr viel nachkommt. Aber ich ziehe den Hut vor den Jungs die in den letzten Wochen ihren Mann gestanden haben und sich auch durch die vielen Rückschläge nicht entmutigen haben lassen.
Zur Kampfmannschaft, dein Kurz-Resümee vom Herbst und wo geht die Reise im Frühjahr noch hin? Wo glaubst du, wird Julbach in der Abschlusstabelle stehen?
Im Großen und Ganzen war es meiner Meinung nach vor allem die fehlende Kaltschnäuzigkeit die eine größere Punkteausbeute verhindert hat. Ich denke da nur an das Spiel in Dietach, wo wir innerhalb von 10 Minuten eine tolle Leistung einfach hergeschenkt haben. Aber wir haben eine geile junge Truppe und solche Fehler sind in der Entwicklung der Spieler ganz normal. Vor allem mit diesem Trainer, den ich als akribischen Fußball Verrückten kennengelernt habe, ist in den nächsten Jahren noch vieles möglich. Ich glaube fest daran, dass wir am Ende einen einstelligen Tabellenplatz erreichen können, aber alles über dem Strich nehmen wir mit Handkuss.
Du warst ja auch am Trainingslager mit, hast du noch Neuigkeiten die uns Kevin vorenthalten hat?
Es war echt toll mit einer so großen Anzahl an Spielern dort anzureisen. An dieser Stelle auch nochmals ein riesen Dankeschön an die Disziplin und den gezeigten Einsatz. Wir alle sind der Meinung, dass uns diese Tage noch einmal einen riesen Schritt in die richtige Richtung für den Rückrundenauftakt gebracht haben. Alle Spieler und Betreuer waren hoch motiviert und haben in den vielen Trainingseinheiten alles bestmöglich umgesetzt. Ich denke da darf dann auch der traditionelle Ausflug in den V-Club Villach am Samstag ruhigen Gewissens stattfinden, die Sonntagseinheit haben auf jeden Fall noch alle absolviert.
Du bist ja als HSV-Fan schon jahrelang erfolgreich im Abstiegskampf erprobt. Vervollständige bitte folgenden Satz:
„Julbach schafft den Klassenerhalt weil, man mit diesem Kader, diesen Jungs und dem Zusammenhalt im Verein einfach gar nicht absteigen kann!“
PS: Hamburg meine Perle wird es auch heuer wieder schaffen drei Mannschaften hinter sich zu lassen. Mein Anspruch ist mittlerweile sehr gering ich weiß! *hihi*
Und schon morgen geht's in die nächste Interview-Runde. Der Weg vom heutigen Gast weiter zum morgigen ist nur ein ganz kurzer...